Wochenende war supernice! Für Samstag waren wir mit Lon, einem Kellner aus dem Zoo-Cafe und eine unserer ersten Bekanntschaften, verabredet. Toivo und ich sind allerdings schon um 11 aus dem Haus  und fanden selbstständig zum ‚Republic Square’, weiterhin von da aus über einen kleinen Park voller uralter, gläubigen Armeniern sehr wichtigen Kreuzsteine auf die ‚Vernissage’. Das ist ein riesiger Basar, auf dem Unmengen an kulturellem, traditionellem und leider auch konventionellem Krimskrams an Touristen und andere verkauft werden. Ich hätte noch Stunden bleiben können…auch wenn ich auf jeden Stand nur einen kurzen Blick geworfen hätte, so groß und super war der. So fanden wir Lon auch am vermeintlichen Haupteingang nicht wieder, der in Wahrheit wohl nur einer von hunderten war, und trafen unseren Stadtführer wieder am Platz der Republik.

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Lon hat uns per Metro zu einem mega Secondhand-Laden gebracht, wo sich meine Einkäufe leider vorerst auf ein paar austauschbare Arbeits-T-shirts beschränkten.. In demselben Viertel wohnen laut Lon nur Assis und ‚Klischee-Armenier’; beweisen wollte er das unbedingt an einer zugegebenermaßen so oft gesehenen Dame mit zu viel Schminke im Gesicht und zu  viel Blingbling am Körper, woran man ihr die pure Blödheit und Rückschrittlichkeit ja wohl schon ansah. Was ich von der These (die später viele von Lons Hipsterfreunden überschwänglich bestätigten) halten soll, weiß ich noch nicht. Damit einher ging dann nämlich auch dauernd, dass Armenien sowieso in allem mal westlicher und Deutschland schleunigst ähnlicher werden sollte.

Dann haben wir die Cascade bestiegen, bis zum obersten Aussichtspunkt. Liebe auf den ersten Blick: Überall konzeptionelle oder skulpturelle Kunst – im Vorpark, auf den Plattformen zwischendrin, neben der Rolltreppe, an der Wand und Decke – die null zusammenpasst und dann wieder total. Übrigens wird die ganze Cascade zur Zeit auch erweitert.

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Hinterher haben wir uns davon in insgesamt 3 Cafes/ Bars/ Pubs erholt, wo wir eine Menge Kontakte geknüpft haben, ich mich am armenischen Nationalsport Schach probiert habe und uns zuletzt in einem ziemlich dunklen Hardrock-Schuppen (Urban Scene eben) ein ziemlich cooles Konzert angehört haben..eingeladen wurden wir von diversen Leuten noch zu dutzenden anderen.

 

Am Sonntag haben wir uns aufgemacht, Carlos’ (einer der letzten, die wir am Vorabend verabschiedet haben) Einladung zu folgen und sein Kunststudio zu begutachten. Coole Sachen macht er. Herauskam, dass auch seine Freundin Mary darin arbeitet, die uns schon kurz darauf  in die Kunstbibliothek der Cascade begleitete..den Nebenraum rechts im Erdgeschoss hatten wir am Vortag missachtet. Ein Fehler! Auch jetzt hatte ich viel zu wenig Zeit, aber dafür den Plan gefasst, demnächst definitiv einen ganzen Tag darin zu schmökern. Super da.

Nachdem zuletzt Astghik (ebenfalls eine der letzten, die wir am Vorabend verabschiedet hatten) und etwas zeitversetzt auch ein bisschen Vodka und Juice zu uns stießen, machten  wir uns auf den Weg zu einem ‚Underground Place of Yerevan’, den unsere Einheimischen für zeigenswert hielten und damit dicke Recht hatten. Durch einen langen Tunnel traten wir in einen großen ‚Railway Park’, durch den eine alte Kinderlokomotive Begeisterte von einem Ende zum anderen fuhr, und in dessen kleinem Fluss alte Männer badeten. Erst gegen Abend entfernten wir uns angeheitert vom Ufer dieses Flusses und nüchterten gemütlich im ‚Camulet’, das uns schon in Deutschland wärmstens empfohlen wurde, bei den leckersten-Kartoffelschiffchen-I-ever-ate-in-my-Life aus.

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